28. Juni 2007 um 18:21
Man sollte viel öfter “Kinderreporter” zum Einsatz bringen. Warum? Weil Politiker dann den inneren Zwang verspüren, nicht einfach weitergehen zu können, nicht keinen Kommentar abgeben zu können und nicht einfach an der Frage vorbeiantworten zu können, weil Kinder dann seltsamerweise eher als Erwachsene auch sagen, wenn jemand Unsinn erzählt.
Und das Schöne: Politiker machen sich dann gerne mal zum Vollhonk, schön zu sehen am Beispiel von Hans-Christian Ströbele. Der sollte im ARD-Morgenmagazin mal erzählen, wie er sich so im Internet auskennt. Und er hat es erzählt. Und es ist dramatisch.
Immerhin: Einen Computer hat er, “leider”, wie er sagt. Und im Internet war er in seinem Leben so “einmal oder zweimal bisher”. Startseite? “Nee. Ich weiß gar nicht was das ist”.
Bei der Frage nach Browsern stiegen dann ohnehin die meisten Politiker aus. Ist ja nicht mal schlimm, was ein Browser ist, dürfte großen Teilen der deutschen Bevölkerung unbekannt sein, auch wenn man das als jemand, der sich ständig in diesem Medium bewegt, vielleicht schwer nachvollziehen kann. Bei den meisten herrschte dann auch betretenes Schweigen. Und dem hätte sich wohl auch Hans-Christian Ströbele besser angeschlossen. Doch er hat sich leider zu dieser interessanten Theorie hinreißen lassen:
“Ich weiß nur, dass es Leute gibt, die da so ein Programm entwickelt haben, womit man nach mit einzelnen Fundwörtern dann was finden kann.”
Link: sevenload.com
Wie gesagt, Ströbele und Konsorten sind nicht allein mit ihrer mangelnden Kenntnis über das Web. Aber die anderen stellen sich wenigstens nicht ins Fernsehen und machen sich zum Volldepp und - vor allem - beschließen keine Gesetze, die genau diesen Bereich betreffen. Ich sage nur Online-Durchsuchungen.
(via Indiskretion Ehrensache)