22. September 2005 um 20:49
Schade, dass BILD-Redakteure nicht lesen können. Oder dass sie Texte, die sie lesen, nicht verstehen können. Oder dass sie Texte, die sie verstanden haben, mutwillig falsch widergeben. Was von den drei Dingen nun zutrifft, weiß ich nicht, aber dass eines zutreffen muss, zeigt sich heute wieder mal. Denn bei Bild.T-Online.de steht heute die Schlagzeile “Software-Schmiede Symantec deckt gefährliche Lücken auf!” mit dem Logo des Firefox. Warum das Schwachsinn ist? Weil es um den Threat-Report für das 1. Halbjahr ging. Und weil darin lediglich längst bekannte Lücken, die überdies - bis auf einige unkritische - bereits allesamt geschlossen wurden - aufgezählt werden. Die Aussage “Sicherheits-Report der Software-Schmiede Symantec deckt auf Firefox hat mehr brisante Lücken als Internet Explorer!” ist also schlicht falsch, denn wenn etwas geschlossen ist, dann ist es keine Lücke mehr. Und wenn man alle geschlossenen Lücken zählen wollte, dann würde wohl keine Software an einen Internet Explorer ranreichen. Im Artikeltext stehen dann sogar einige richtige Aussagen. Zum Beispiel auch, dass selbst Symantec, das sich sonst in diesem Report in Widersprüche nur so verstrickt, folgende Aussage macht:
Allerdings könne Mozilla die Schwachstellen schneller flicken als Microsoft.
Wie dann eine Aussage “Von einem Plus an Sicherheit kann hier also nicht die Rede sein.” seitens Symantec zustande kommt, ist nicht nachvollziehbar, genausowenig wie die völlig irreführende Überschrift von BILD. Aber das ist man ja gewohnt.
P.S.: Richtige Informationen über sicherheitsrelevante Bugs findet man natürlich wie immer bei Secunia. Für Firefox (less critical) und den Internet Explorer (highly critical)