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Lufthansa lebt

1. Juni 2006 um 15:56

Wie ich kürzlich im Eintrag When will I see you again? ja geschrieben hatte, war ich bei meiner Reise nach Luzern mit dem Service der Deutschen Lufthansa nicht ganz so zufrieden. Im Kurzüberblick: Flug 2 Stunden Verspätung, Gepäck 30 Stunden, ein “Kundendialog” ohne Telefon, stundenlanges Warten in Telefon-Warteschleifen, offenbar keine zuständigen Personen bei der Lufthansa etc etc.

Doch nach nur 20 Tagen Bearbeitungszeit kam jetzt doch mal wieder was vom Kundendialog, der beweist, dass dort wider Erwarten tatsächlich jemand arbeitet. Und ich muss sagen: Erstmals bin ich sogar zufrieden mit der Lufthansa. Meine Auslagen für Hygieneartikel und Telefon wurden vollständig übernommen. Und mit “Asche aufs Haupt streuen” war der Kundendialog auch nicht sparsam…

… “Ihre Verärgerung hierüber können wir sehr gut nachempfinden und wir bedauern, dass Sie sich nicht in dem Maße betreut und informiert gefühlt haben, wie Sie es zu Recht von Lufthansa erwarten. Seien Sie versichert, dass Ihre Erfahrung ganz gewiss nicht unseren hohen Ansprüchen an Zuverlässigkeit und Sorgsamkeit entspricht.

Dass Sie zudem enttäuscht sind, weil der Kundendialog telefonisch nicht erreichbar ist, können wir nachvollziehen. Wir nehmen Ihre Meinung diesbezüglich sehr ernst und haben den entsprechenden Fachbereich bereits über Ihre Kritik in Kenntnis gesetzt.

So, da sind wir ja mal gespannt, ob dem jetzt auch Taten folgen (wovon nicht wirklich auszugehen ist ;-) ). Kann ja einfach jeder jederzeit überprüfen. Falls also auf der Lufthansa-Kontaktseite irgendwann beim Eintrag “Customer Relations Deutschland” eine Telefonnummer erscheint, dann ist obigen Worten Glauben zu schenken ;-)

When will I see you again?

26. April 2006 um 10:56

Ja, diese Frage stelle ich mir auch gerade. Doch der Reihe nach die Ereignisse der vergangenen gut 28 Stunden.

Dienstag, 6:29: Der ICE Richtung Flughafen Frankfurt verlässt “wenige Minuten später” (so die Anzeigetafel) Würzburg. Noch ist alles im grünen Bereich.

Dienstag, 6:50: Wir stehen. Auf freier Strecke irgendwo zwischen Würzburg und Aschaffenburg. 20 Minuten lang. Der Schaffner bittet ca. 5 Mal “vielmals um Entschuldigung”. Die wohl meistgehörte Phrase des Tages. Eine “Störung in einer Baustelle” sei der Grund.

Dienstag, 7:15: Mit der Geschwindigkeit eines Bummelzugs quält sich der ICE weiter auf dem Weg nach Frankfurt Flughafen. Langsam wird mir der Sinn klar, weshalb ich bereits eine Stunde eher losgefahren bin, als zwingend notwendig gewesen wäre.

Dienstag, 7:55: Theoretisch komme ich gerade in Flughafen an. Praktisch ist selbst Frankfurt Hbf noch meilenweit entfernt.

40 Minuten zu spätDienstag, 8:34: Wir kommen an. Die Verspätung hat sich auf 40 Minuten erhöht. Egal, ich bin ja noch rechtzeitig.

Dienstag, 9:45: Wir treten eine halbe Weltreise zum Flugzeug an, das seltsamerweise am anderen Ende der Welt und nicht mal in der Nähe des Gates steht. Die Vermutung, wir würden per Bus direkt nach Zürich gebracht, macht die Runde.

Dienstag, 10:10: Pünktlich sitzen alle im Flieger Richtung Zürich, einem Jumbolino. Gespannte Erwartung.

Dienstag, 10:25: Immernoch gespannte Erwartung.

Dienstag, 10:30: In schönstem Schweizer Dialekt macht man den gespannten Passagieren klar, dass ein technisches Problem aufgetreten ist. Die Behebung wird nicht länger als 20 Minuten dauern. Es gibt Schweizer Schokolade.

Dienstag, 10:40: Das technische Problem stellt sich als unlösbar heraus. Wir werden umgebucht auf eine Maschine der Lufthansa, die um 12 Uhr starten soll. Also: Alle Mann zurück zum Gate.

Dienstag, 10:50: Der FraPort und der Lufthansa scheint es unmöglich zu sein, einen Bus aufzutreiben, der uns zurück zum Gate bringt. Warten im Flugzeug…

Dienstag, 11:10: Wir haben es geschafft. Nur 30 Minuten später sind alle am Gate. Zumindest im Treppenhaus. Denn zur Umbuchung muss jeder an den Schalter. Die Lufthansa hat aber scheinbar nur eine einzige Mitarbeiterin und darüberhinaus ein unbedienbares Computersystem. Das Umbuchen auf einen anderen Flug nimmt pro Person zunächst gefühlte 10 Minuten in Anspruch.

Dienstag, 11:40: Ich habe als einer der ersten ein neues Ticket. Das Boarding hat schon begonnen. Einziges Problem: Fraport und Lufthansa sind nicht in der Lage, einen Bus zum Flugzeug, das in ähnlicher Entfernung steht wie das vorherige, zu organisieren. Aber man kennt das ja inzwischen. Wir warten ja gerne im Treppenhaus. Eine Entschuldigung der Lufthansa gibt es nicht. Stattdessen genervte Mitarbeiter.

Dienstag, 12:00: Wir haben es doch noch geschafft zum Flugzeug zu kommen. Völlig überraschend heben wir annähernd rechtzeitig ab. Statt irgendwas gescheitem zu Essen gibt es jedoch mal wieder Schokolade. Milka-Erdbeer-Schokoriegel.

Dienstag, 13:00: Gelandet in Zürich. Verspätung: Rund 2 Stunden bei einer Flugzeit von 40 Minuten. Irgendwie frage ich mich, ob man bei der Lufthansa so weit denkt, dass bei der Umbuchung von Passagieren auch das Gepäck umgeladen werden muss. Aber bei so einer großen Fluglinie wie Lufthansa kann man davon doch wohl ausgehen. Oder???

Dienstag, 13:15: Lauter bekannte Gesichter stehen noch am Gepäckband. Mir schwant Böses. Es scheint so, als wären das die Passagiere vom 10:10-Flug.

Dienstag, 13:20: Das Gepäckband hält an. Koffer? Fehlanzeige. Ein freundlicher Mitarbeiter meint, das wäre alles.

Dienstag, 13:40: Nach endloser Wartezeit komme auch ich am Lost Baggage-Schalter dran. Die Mitarbeiterin braucht - wir sind ja in der Schweiz - ca. 10 Minuten um fünf Angaben aufzunehmen. Leider gibt es ein “weltweites Computerproblem”, eine Referenznummer kann man mir also nicht geben. Dafür gibt’s eine Telefonnummer, die ich bei Rückfragen anrufen kann. Man verspricht, dass die Chancen gut stehen, dass mir der Koffer noch heute nachgeschickt wird.

Dienstag, 14:50: Wir sind in Luzern. Da das KKL, in dem man sich anmelden muss fürs Rose d’Or-Festival, gleich neben dem Bahnhof ist, wollen wir die Anmeldung gleich erledigen. Leider macht der Schalter erst um 15 Uhr auf, aber die zehn Minuten können wir ja auch noch warten.

Dienstag, 15:00: Der Schalter hat geöffnet. Nur leider sind noch keine Unterlagen da. Umsonst gewartet. Naja, was soll’s, kann man ja auch später holen. Wir gehen zum Hotel.

Dienstag, 15:15: Wir sind im Hotel. Die drei Damen an der Rezeption scheinen etwas planlos. Die Reservierung ist nicht so recht aufzufinden, und was reserviert wurde ist auch nicht so ganz klar. Wir betonen: Ein Superior-Zimmer mit zwei Einzelbetten. Wir bekommen ein Zimmer im 5. Stock.

Dienstag, 15:20: Das Zimmer im fünften Stock ist weder Superior, noch hat es zwei Einzelbetten. Zurück zur Rezeption.

Dienstag, 15:25: Die Rezeption entschuldigt sich für die Verwechslung. Wir bekommen ein neues Zimmer, erneut im 5. Stock.

Dienstag, 15:28: Das neue Zimmer ist zwar Superior, hat aber keine zwei Einzelbetten. Zurück zur Rezeption.

Dienstag, 15:33: An der Rezeption will man uns nicht glauben, dass das keine Einzelbetten sind. Man schickt einen wichtig aussehenden Mann mit auf die 5. Etage, der das Zimmer persönlich in Augenschein nimmt.

Dienstag, 15:35: Völlig überraschend hat das Zimmer auch in Begleitung des Personals nicht plötzlich zwei Einzelbetten bekommen. Wir fahren gemeinsam wieder nach unten. Superior-Zimmer sind keine mehr verfügbar. Wir bekommen drei normale Zimmer mit Einzelbetten zur Auswahl. Das erste gefällt uns gleich so gut, dass wir zuschlagen. Ein Zimmer! Juhu juhu!

Dienstag, 17:25: Ich verfalle der wahnwitzigen Idee, die Nummer der Gepäckermittlung anzurufen, da noch kein Koffer eingetroffen ist. Warteschleife, endlos.

Dienstag, 17:48: Überraschend schnell wird auf meine Mail geantwortet. Der Inhalt? Aussagekräftig:

Sehr geehrter Herr Mantel

Wir haben witerhin ein weltweites Computerproblem und können Ihnen im Moment auch nicht weitere Informationen liefern.
Wir bitten um etwas Gedul (sic!)

Mit freundlichen Grüssen

Dienstag, 22:50: Noch einmal versuche ich die Gepäckermittlung von Swissport zu erreichen. Die Geschäftszeiten enden um 22 Uhr. Wer dann kein Gepäck hat, kann ja schlie�lich auch mal ne Zeit ohne Leben, denkt man sich dort wohl.

Dienstag, 23:00: Die Lufthansa-Odysee. Bei der Nummer der Lufthansa-Gepäckermittlung in Deutschland hebt keiner ab. Also die normale Lufthansa-Hotline angerufen. Dort sagt man, dass mir nur die Gepäckermittlung weiterhelfen kann. Die Nummer, die mir genannt wird, ist interessanterweise eine völlig andere. Außerdem gibt man mir noch die Nummer des Flughafen-Infoservices.

Dienstag, 23:10: Auch bei der zweiten Nummer der Lufthansa-Gepäckermittlung ist niemand zu erreichen. Dafür bei der Flughafen-Frankfurt-Nummer. Dort sagt man: Da kann ihnen nur die Lufthansa weiterhelfen. Ich muss lachen. Schließlich hat man mich dort ja gerade hierhin verwiesen. Aber immerhin gibt man mir eine Nummer der Lufthansa-Gepäckermittlung. Kaum überraschend: Sie unterscheidet sich von den beiden bisherigen nochmals völlig.

Dienstag, 23:15: Bei der dritten Nummer der Lufthansa-Gepäckermittlung hebt tatsächlich jemand ab. Man kann mir dort - Überraschung - sogar sagen, dass der Koffer um 17 Uhr in Zürich gelandet ist. Nur was dann damit geschieht, weiß man nur in Zürich. Und da arbeitet ja bekanntlich niemand. Auf meine Frage, wie man sich das bei der Lufthansa nun wohl vorstellt, was ich so anziehen soll etc., weiß die Dame auch keinen Rat. Für Erstattungen müsse ich mich an das Customer Care Center in Gütersloh wenden. Ich frage: Welche Nummer haben die denn? Original-Antwort: Die haben kein Telefon. Ein Kundenservice, der für Kunden nicht erreichbar ist außer per Fax, das ich zufällig gerade nicht einstecken habe. Der wertvolle Hinweis, ich könne ja zur Post gehen, da gibt’s sowas vielleicht, hilft nicht wirklich weiter. Nur zur Erinnerung: Wir sprechen von der Lufthansa, falls jemand mal wieder überlegt, mit welcher Fluggesellschaft er fliegen soll.

Dienstag, 23:30: Ich gebe entnervt auf und beschließe, am nächsten Morgen gleich bei Swissport anzurufen und nach meinem Gepäck zu fragen.

Mittwoch, 8:30: 1. Versuch, die Hotline zu erreichen. Besetztzeichen. Nicht mal in die Warteschleife kommt man. Praktischerweise steht auf der Homepage eine weitere Nummer (Gepäckermittlungen haben zur gezielten Desinformation der Kunden offenbar stets mehrere Nummern, die nach dem Rotationsprinzip zeitweise freigeschaltet werden.) Über die zweite Nummer kommt man in die Warteschleife.

Mittwoch, 9:00: Immernoch in der Warteschleife. Die Telefonkosten, die ich selbstverständlich der Lufthansa in Rechnung stellen werde, nehmen vermutlich bereits horrende Höhen an. Aber Humor haben die Schweizer: Als Warteschleifenmusik läuft im Hintergrund “When will I see you again?”

Mittwoch, 9:05: Abbruch des 1. Versuchs, da man ja auch irgendwann mal frühstücken muss.

Mittwoch, 9:50: 2. Versuch, erneut Warteschleife. Ich überlege mir bereits intensiv, was ich im unwahrscheinlichen Fall, dass am anderen Ende auch Personen arbeiten, alles loswerden möchte.

Mittwoch, 10:18: SCHOCK! Es hebt jemand ab! Damit hätte ich nun wirklich nicht mehr gerechnet, zumal die Warteschleife mittlerweile als Radio-Ersatz fungierte. Man bestätigt mir, dass der Koffer da ist. Schön. Er soll im Laufe des Vormittags einem Kurierdienst übergeben werden, der ihn dann irgendwann mal ausliefern wird. Ich mache der Dame klar, dass “irgendwann” inakzeptabel ist. Ich fordere ein Taxi, das den Koffer unverzüglich bringt. Man verspricht mir einen Rückruf eines Vorgesetzten, da der das angeblich erst mit der Lufthansa absprechen muss.

Mittwoch, 10:51: Rückruf? Fehlanzeige. Ich warte. Die planmäßige Ankunft ist mittlerweile genau 24 Stunden her. Lufthansa hat es bis dato nicht geschafft, einen Koffer nach Luzern zu bringen.

Nachtrag: Der Koffer kam an - kurz nach 18 Uhr mit einer Verspätung von rund 30 Stunden. Allein für den Weg vom Flughafen Zürich nach Luzern - per Zug in gut einer Stunde zurückzulegen - brauchte der Koffer 25 Stunden. Grund: Die Lufthansa lehnte es trotz Anfrage ab, einer schnelleren Beförderung zuzustimmen sondern buchte ein ganz offensichtlich besonders billiges Sammeltaxi, das scheinbar erst die ganze Schweiz durchfahren musste, ehe es auch in Luzern vorbeikam.

Luzern, ich komme…

24. April 2006 um 17:12

So, lange lange ist’s her seit ich das letzte mal gebloggt habe. Irgendwie ist es ungünstig, dass ein Tag nur 24 Stunden hat, da bleibt kaum was von übrig, was man fürs Bloggen verwenden kann ;-)

Und ab morgen bin ich dann auch schon wieder unterwegs. Und zwar in Luzern bei der Verleihung der Goldenen Rose. Sozusagen fast ein Kurzurlaub bis Sonntag mit ein wenig arbeiten nebenbei ;-) Kommt gerade richtig, wenn man bedenkt, dass ich mich seit 3 Stunden in der Vorlesung IT-Recht langweile. Oder interessiert es wirklich jemanden, welche Regelungen es bei Sukzessivlieferverträgen, Ratenlieferverträgen, Bezugsverträgen, OEM-Verträgen etc etc gibt. In solchen Momenten frage ich mich, wie Jura-Studenten sowas den ganzen Tag aushalten…

Doch zurück zu Luzern: Von Dienstag bis Sonntag werde ich also mit Thomas von DWDL in der Schweiz unterwegs sein. Und wer lesen will, was es von da zu berichten gibt, ist im Rose d’Or-Special auf dwdl.de richtig, das dann im Laufe des morgigen Tages auch bestimmt irgendwann freigeschaltet wird ;-)

Grup Tekkan? Tschägga!

28. März 2006 um 12:05

Anlässlich des völlig unerklärlichen Erfolgs von “Grup Tekkan” stellte Bunte.T-Online die Frage, welcher Clip denn noch “schräger” sei als der zu “Sonnenlicht”. Klar, dass da nur einer in Frage kommt: Tschägga!

Und tatsächlich… Kein Scherz… Tschägga führt in der Abstimmung.

Tschägga auf Bunte.T-Online
Tschägga liegt beim Voting vorn!

Und nicht ganz unstolz muss ich sagen: Kameraführung des Videos und Nebenrolle: Uwe Mantel ;-). Und jetzt: Abstimmen, damit er auch da oben bleibt!!

Übrigens: TschÄgga hat es sogar auf die Bunte-Startseite geschafft. Screenshot von 12:52 Uhr

Ein bißchen Wehmut…

16. Februar 2006 um 20:01

…kommt ja irgendwie schon auf, auch wenn die Songtexte auf lyricsweb.de bereits seit März vergangenen Jahres und damit schon knapp 11 Monate offline sind. Aber heute schloss sich das kapitel “Lyricsweb.de” nun endgültig, indem die Seite in ihrem bisherigen Design vom Netz genommen wurde.

Immerhin über sechs Jahre Arbeit steckten darin. Was die Musikverlage nun davon haben, dass keine Songtexte mehr angeboten werden, müssen sie mir aber erst noch erklären. Wenn sie nun auch nur einen Cent mehr Umsatz machen würden, könnte ich ja noch Verständnis aufbringen, da dies aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht der Fall ist, finde ich es einfach nur unverständnlich.

Lyricsweb-Besucher kommen nun automatisch auf songbewertungen.de, was unabhängig von Lyricsweb weitergeführt wird, nachdem es seit einigen Wochen in einem neuen Design erstrahlt.

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