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uwe-mantel.de

Preisfrage

20. März 2006 um 14:58

Was ist das hässlichste Maskottchen der Welt? Hätte man bis vor kurzem fraglos GoLeo nennen können, ist das Rennen seit der offiziellen Vorstellung von Paule heute wieder völlig offen. Doch vergleicht selbst…

GoLeo - Maskottchen der FIFA-WM 2006 DFB-Maskottchen Paule

Übrigens: Wer jetzt dachte, der DFB ist einfach ins nächstbeste Geschäft mit Faschingsartikeln gegangen und hat passend zur Vogelgrippe das hässlichste verfügbare Vogelkostüm genommen, der irrt:

Die Figur von “Paule”, der langfristig bei allen DFB-Events als “Walking Character” im Einsatz sein soll, wurde innerhalb von 16 Monaten vom Münchner Entertainment-Spezialisten m4e entwickelt.

Ich wiederhole gerne nochmal: innerhalb von 16 Monaten. Reife Leistung…

Immerhin gibt der DFB unumwunden zu, dass Paule in erster Linie zur Geldbeschaffung erfunden wurde. Denn seine zwei Ziele sind folgende:

Dass sich die DFB-Teams überall da, wo er im Stadion dabei ist, über Erfolg freuen können und ihn alle Fans so mögen, dass sie ihn auch gern zu Hause bewundern und beispielsweise als liebenswerten Glücksbringer für ihre Kinder kaufen.

Guten Tag! Ich bin ein Sprachdialogsystem

1. Februar 2006 um 15:49

Nachdem meine DSL-Verbindung unglaublich langsam war, dacht ich mir, ich beschwer mich mal bei Arcor. Da man im Online-Kundenservice witzigerweise so ziemlich alles machen kann außer eine Störungsmeldung aufgeben oder sich beschweren, blieb mir also nichts anderes übrig, als die Nummer des Arcor-Kundenservice-Centers 01801070010 zu wählen…

Tuuut, Tuuut

Guten Tag, sie sprechen mit dem Arcor Kundenservice-Center. Ich bin ein Sprachdialogsystem. Ich reagiere auf die Stichworte, die sie mir sagen.

Toll, dachte ich. Technik, neuester Stand. Warum noch so altmodisch mit dem Drücken von Telefontasten durch das Menü hangeln, wenn es doch Spracherkennung gibt, die bekanntermaßen ja stets unheimlich gut funktioniert…

Im Folgenden wurden einige Stichpunkte genannt, die man sagen kann - auf mein Problem traf nur leider keines zu. Wie gut, dass man auch sonst jedes beliebige Wort sagen darf.

Aber sagen sie nur EIN Wort

Die Aufgabe lautet also: Fassen Sie ihr komplexes Anliegen zu einem Wort zusammen, das ein Computer dann auch noch versteht. Sie haben 2 Sekunden Zeit zu überlegen. In der Eile fiel mir nichts besseres ein als Verbindungsgeschwindigkeit.

Ihre Zugangsdaten abfragen? Gern! Nennen Sie mir jetzt Ihre Kundennummer

Äh, halt stopp, nein

Das habe ich nicht verstanden. Entschuldigung. Nennen Sie mir bitte jetzt Ihre Kundendaten.

Hmpf.

Um dem Sprachdialogsystem jetzt nicht erklären zu müssen, dass ich gar nicht meine Zugangsdaten erfragen wollte, sondern mich über die DSL-Verbindungsgeschwindigkeit beschweren, habe ich lieber aufgelegt und nochmal angerufen… Und schon bald erklang die bekannte Stimme.

Guten Tag, sie sprechen mit dem Arcor Kundenservice-Center. Ich bin ein Sprachdialogsystem. Ich reagiere auf die Stichworte, die sie mir sagen.

Aber auch nur, wenn man Glück hat, dachte ich noch so bei mir und dachte mir schonmal das nächste Stichwort aus. Es lautete Beschwerde

Sie haben jederzeit die Möglichkeit, mit einem Kundenbetreuer persönlich zu sprechen. Das kostet Sie 24 Cent/Minute. Sagen sie dazu bitte jetzt “Kundenbetreuer”

Ah ja, wir kommen der Sache langsam näher. Ich sage also laut und deutlich Kundenbetreuer und siehe da - es funktioniert. Doch…

Um Ihre Anfrage schneller bearbeiten zu können, nennen Sie mir bitte Ihre Kundennummer

Ich spreche also langsam und deutlich die praktischerweise nur zwölfstellige Kundennummer vor mich hin.

Danke. Sie sind?

Hm… Will mir das Sprachdialogsystem jetzt meinen Namen mitteilen und kann ihn nicht aussprechen?

Das habe ich nicht verstanden. Entschuldigung. Ist das richtig?

Ah, das Sprachdialogsystem wollte vielleicht, das ich meinen Namen sage *an den Kopf schlag* - das hätte man aber auch etwas deutlich formulieren können… Aber warum fragt es mich jezt, ob das richtig ist, dass es mich nicht verstanden hat? Und was ist die richtige Antwort? Natürlich stimmt es, dass es mich nicht verstanden hat - denke ich doch. Natürlich find ich das aber nicht gut. Was soll ich also sagen? HILFE! Ich entscheide mich nach einigem Zögern für Nää

Nennen Sie mir jetzt bitte Ihre Kundennummer.

Aber die sagte ich doch eben schon… Na egal. Wieder zähle ich langsam alle zwölf Ziffern der Kundennummer auf.

Danke. Sie sind?

Ich probiere es todesmutig mal mit Uwe Mantel

Das habe ich nicht verstanden. Entschuldigung. Ist das richtig?

*stöhn*

Nennen Sie mir jetzt bitte Ihre Kundennummer.

*lacht laut* Hach du bist klasse

Das habe ich nicht verstanden. Nennen Sie mir bitte Ihre Kundennummer.

Ich reiße mich zusammen und sage nochmals langsam laut und deutlich alle zwölf Stellen meiner Kundennummer.

Danke. Sie sind?

Uwe Mantel

Entschuldigen Sie, das habe ich jetzt immernoch nicht verstanden.

Ich bin kurz davor aufzugeben, als mir das Sprachdialogsystem zu verstehen gibt, dass es meine Kundennummer jetzt offenbar gar nicht mehr wissen will.

Sie werden jetzt mit einem Kundenbetreuer verbunden.

*jubel*

Eine kurze Frage noch…

*zusammenbrech* Die Frage, ob das Gespräch aufgezeichnet werden darf beantworte ich aber pflichtgemäß mit ja. Schließlich glaube ich eh, dass der halbe Arcor-Laden in jeder freien Minute mithört, wie die Kunden am Sprachdialogsystem verzweifeln…

Es sind jetzt 6 Minuten und 41 Sekunden vergangen. Der erste Anruf nicht mitgerechnet. Und plötzlich ist es soweit - eine menschliche Stimme meldet sich. Erlösung! Und was ist ihre erste Frage?

Nennen Sie mir bitte ihre Kundennummer?

*tilt*

P.S.: Das Problem wurde dennoch gerade zur Zufriedenheit gelöst ;-)

Irrige und unhaltbare Lehrmeinung

4. Januar 2006 um 01:38

Gotthold Hasenhüttl wurde per Dekret am 2. Januar nach der Suspendierung vom Priesteramt nun auch noch die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen. Sein unglaubliches Vergehen: Er hatte es allen Ernstes gewagt, 2002 in einem Gottesdienst am Rande des (paradoxerweise sogar ökumenischen) Kirchentags tatsächlich gleichermaßen katholische wie evangelische Christen zur Kommunion einzuladen. Das geht natürlich auf gar keinen Fall. Sowas. Wo die evangelischen Christen doch nun wirklich was ganz anderes glauben als die Katholiken. Und der Hammer: Er bereute sein Vorgehen nicht mal. Das wäre ja noch schöner. Das kann die katholische Kirche natürlich nicht durchgehen lassen.

Die Glaubenskongregation hatte 2004 unter ihrem Vorsitzenden Ratzinger, der tragischerweise inzwischen auch noch Papst geworden ist, die Suspendierung vom Priesteramt bestätigt und ihm eine “irrige und unhaltbare Lehrmeinung” vorgeworfen, sowie die katholische Lehre “in ungebührlicher und abwegiger Weise” zu interpretieren.

Komisch, bei “irrig”, “unhaltbar”, “abwegig” und “ungebührlich” fällt mir immer nur die offizielle Haltung von Kirche und Papst zu Themen wie “Kondome gegen Aids” ein. Könnte also nicht mal jemand Herrn Ratzinger, Verzeihung, Papst Benedikt, suspendieren?

Herzlich Willkommen, liebe Grafenrheinfelder

2. November 2005 um 19:05

Willkommen werte Besucher von der Website der Rafelder Musikanten bei dem, der seine “kranken Phantasien” in Gästebüchern auslebt.

Für alle, die jetzt nicht wissen, warum das hier steht - watch this.

Die fraglichen Beiträge dürften in Kürze gelöscht sein, daher die Geschichte in Kurzform: Ich habe mich erdreistet, folgenden Beitrag zu schreiben:

Interessant - ein Orchester ohne Dirigent. Ist Euch nur noch nicht aufgefallen, dass Ihr keinen Dirigenten mehr habt, oder könnt Ihr das jetzt auch ohne?

Hintergrund: Sowohl auf der Dirigentenseite als auch auf der Seite über die Vorstandschaft sind statt Name und Bild des Dirigenten nur gähnende Leere und ein “-” zu finden. Anlass für einen ironisch gemeinten Mini-Beitrag meinerseits, der doch unglaublich hohe Wellen schlagen kann bis hin zu kindergartenähnlichem Posten von Beiträgen in meinem Namen, die aber gar nicht von mir stammen.

Und nochmal zum Mitmeißeln für alle vom Musikverein Grafenrheinfeld: Nein, ich habe nichts gegen den Verein oder eines seiner Mitglieder (zumindest solange sie mich nicht in unverhältnismäßiger Weise unbegründet persönlich angreifen und beleidigen oder Beiträge in meinem Namen schreiben). Es war lediglich ein mit einem Augenzwinkern gemeinter Eintrag. Keinesfalls war er in irgendeiner Weise böse gemeint. Schade, dass das offenbar dort nicht erkannt wird oder werden will.

Übrigens nimmt dieser Musikverein gerade eine CD auf, wofür ich natürlich gutes Gelingen wünsche. Das schreibe ich aber lieber nicht ins Gästebuch, wer weiß, wie mir das ausgelegt wird…

Telekom legt Konjunkturprogramm auf…

6. Oktober 2005 um 16:20

Getreu dem Motto “Wir bauen auf, und reißen nieder, dann haben wir Arbeit - immer wieder” hat die Deutsche Telekom heute bekannt gegeben, 10.000 öffentliche Telefone aufzubauen.

Wir erinnern uns kurz zurück - richtig: Noch vor nicht allzu langer Zeit hat die Telekom eine fünfstellige Zahl an öffentlichen Fernsprechern, um im Telekom-Deutsch zu bleiben, abgebaut. Der Grund damals: Angeblich unwirtschaftlich.

Doch das war ja noch lang nicht alles: Nicht nur, dass plötzlich wieder mehr öffentliche Telefone aufgestellt werden sollen - nein, es sollen auch noch Münztelefone sein bzw. zumindest Kombigeräte, da immer mehr Kunden nicht mit Karte, sondern mit Münzen bezahlen wollen.

Es dürfen jetzt Wetten abgeschlossen werden, wann die Telekom feststellt, dass geschlossene Häuschen zu längeren Telefonaten führen und die “Tele-Stationen” genannten hässlichen Säulen zugunsten von Telefonzellen wieder abgebaut werden. Und wann sie feststellt, dass die gelben Zellen besser erkennbar waren und somit mehr Kunden angezogen haben und sie dann wieder alle gelb anstreicht. Warten wir’s ab…

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