Irrige und unhaltbare Lehrmeinung
Gotthold Hasenhüttl wurde per Dekret am 2. Januar nach der Suspendierung vom Priesteramt nun auch noch die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen. Sein unglaubliches Vergehen: Er hatte es allen Ernstes gewagt, 2002 in einem Gottesdienst am Rande des (paradoxerweise sogar ökumenischen) Kirchentags tatsächlich gleichermaßen katholische wie evangelische Christen zur Kommunion einzuladen. Das geht natürlich auf gar keinen Fall. Sowas. Wo die evangelischen Christen doch nun wirklich was ganz anderes glauben als die Katholiken. Und der Hammer: Er bereute sein Vorgehen nicht mal. Das wäre ja noch schöner. Das kann die katholische Kirche natürlich nicht durchgehen lassen.
Die Glaubenskongregation hatte 2004 unter ihrem Vorsitzenden Ratzinger, der tragischerweise inzwischen auch noch Papst geworden ist, die Suspendierung vom Priesteramt bestätigt und ihm eine “irrige und unhaltbare Lehrmeinung” vorgeworfen, sowie die katholische Lehre “in ungebührlicher und abwegiger Weise” zu interpretieren.
Komisch, bei “irrig”, “unhaltbar”, “abwegig” und “ungebührlich” fällt mir immer nur die offizielle Haltung von Kirche und Papst zu Themen wie “Kondome gegen Aids” ein. Könnte also nicht mal jemand Herrn Ratzinger, Verzeihung, Papst Benedikt, suspendieren?