Anti-Werbung
Eigentlich geht man ja ins Kino, weil man sich dort einen Film anschauen will. Dafür bezahlt man eine Menge Geld, hat sich aber dennoch daran gewöhnt und damit abgefunden, mit jeder Menge Werbung zugepflastert zu werden, bevor der Film angeht Solange sich das im Rahmen hält, ist das ja auch nicht weiter tragisch und mitunter sogar recht witzig.
Doch was genug ist, ist genug. Und genug ist es spätestens dann, wenn man sich durch die ewiglange normale Werbung zu Beginn und die Filmvorschauen danach gekämpft hat. Wenn Kinobetreiber dann mit nervigen Spots wie “Cinestar wünscht viel Spaß beim folgenden Film” die ganze Sache schon unnötig noch weiter in die Länge ziehen müssen, dann sollen sie doch bitteschön dann auch wie angekündigt den Film folgen lassen. Doch was kommt stattdessen? Nochmal Werbung.
Glauben die Unternehmen, die dort werben, eigentlich wirklich, sie würden positiv in Erinnerung bleiben? Ich fürchte ja sogar, dass diese Werbeplätze besonders teuer sind. Gehen denn diese Leute, die diese Spots buchen, nie selbst ins Kino? Vor einiger Zeit erdreistete sich das Cinestar in Köln tatsächlich, etwas über 40 Minuten Werbung zu zeigen. Und in dieser Atmosphäre, in der es verdächtig danach riecht, dass in Kürze irgendein Verantwortlicher auf einem provisorischen Altar vor der Leinwand geopfert werden muss, um das immerhin teuer bezahlende Publikum überhaupt noch irgendwie besänftigen zu können, kann es doch für das Image eines Unternehmens nicht zuträglich sein, die Wartezeit durch eigene Spots um eine weitere Minute zu verlängern. Die zu vernehmenden Unmutsäußerungen im Kinosaal deuten jedenfalls schwer darauf hin. Vielleicht sollte das mal jemand dem “Cab”-Hersteller Krombacher und Rheinenergie sagen. Von denen geht ja offenbar nie jemand ins Kino.