Die nervigste Erfindung im Fußball (nach Jürgen Klinsmanns Stimme vielleicht) ist die Vuvuzela - da scheint man sich länderübergreifend nach den ersten WM-Spielen einig zu sein.
Angesichts dessen würde es mich doch interessieren, ob man das Geschenk für die Teilnehmer an der RTL-Pressekonferenz anlässlich der Vorstellung des WM-Teams bei RTL aus heutiger Sicht immer noch so passend findet…
Nachdem “Emma bloggt” in der vergangenen Woche selbst dem ProSieben-Publikum zu niveaulos war und mangels Zuschauern nach zwei Folgen abgesetzt wurde, zeigt ProSieben um 16 Uhr seit heute nun “4 kämpfen für dich”. Ich habe 5 Minuten gesehen - und mir drängt sich schon jetzt unweigerlich die Frage auf: Was sind das nur für Autoren, die sich sowas ausdenken? Und was sind das für Redakteure bei ProSieben, die sowas absegnen und auf den Sender schicken?
Ein kurzer Auszug:
Meine Tochter war bei mir im Büro
Und?
Ja, ihre Freundin Melli hat Stress. Sie wird wohl von ihrem Vater zuhause unterdrückt. Der Vater macht sie richtig zur Sau. Und selbst am Krankenbett lässt er nicht von ihr ab.
(…)
Ella war bei denen zuhause und hat gefilmt, was da abgeht. Melli saß vor dem Klo und musste mit der Zahnbürste die Toilette reinigen. Und die Fließen im Bad! Mit soo ner kleinen Zahnbürste
Ganz ehrlich jetzt, Ella hats gefilmt, ne? Das heißt Ella war ja da. Ey, ich mein, wenn Ella nicht da ist, was geht’n dann ab?
Darüber möcht ich gar nicht nachdenken.
Danach folgt ein Kommentar von Nina Weikel (ihres Zeichens “feinsinnige Sozialarbeiterin”)
Das ist einfach zu viel für ein Mädchen in dem Alter. Solche Pflichten dürfen einer 15-jährigen nicht in vollem Maße übertragen werden. Dafür sind Mutter und Vater da. Also in der Familie sind die Rollen ganz klar falsch verteilt.
Hm, ja, also, Mutter und Vater sind dafür da, mit einer Zahnbürste Toiletten und Fließen zu reinigen?
Bitte, lieber TV-Gott, lass es morgen noch weniger als die 4,6 Prozent Marktanteil von “Emma bloggt” sein…
Heute: Wer findet den Fehler in der Pressemitteilung “Ausbau der Mobile-Vermarktung SevenOne Media beauftragt Spezialisten für Mobile-Content-Vermarktung”
Thomas Wagner, Geschäftsführer (Vorsitz) SevenOne Media: “Mit CONTNET haben wir einen Partner an unserer Seite, der über langjährige Erfahrung in der Vermarktung von Mobile Advertising verfügt.
Andreas Hofmann, Director Mobile Marketing CONTNET: (…)”Bereits acht Monate nach Gründung des Geschäftsbereichs Mobile Advertising ist es der CONTNET AG gelungen, einer der wichtigsten Player im stark wachsenden Mobile Advertising Markt zu werden.”
Hach, irgendwie beruhigend, dass unsere Politiker einfach wissen, wovon sie so reden…
Ich hätt auch gern “diese Verfolgungsspeicherung von Veränderung von Essemmesse, dass Essemmesse nicht mehr von Peer to Peer nur gehen (…) sondern an andere weitergeleitet werden” mal gesehen. Scheint das Next Big Thing zu werden.
In meiner Heimatstadt Schweinfurt hat in dieser Woche XXXL Neubert ein neues Möbelhaus eröffnet. Das ist an sich wenig spektakulär, weil auch in den am nächsten liegenden Nachbarstädten schon große Häuser dieser Kette zu finden sind, sorgt aber immerhin dafür, dass man bereits auf einen Kunden-Kreis blicken kann. Was liegt also näher, als diese Stammkunden mit Angeboten auch ins neue Haus zu locken? Dachte man sich auch bei XXXL Neubert und verschickte vor der Eröffnung Schreiben an Kunden, die eine sog. “XXXL Freundschaftskarte” ihr Eigen nennen können - mit einem geradezu grandiosen Angebot:
10 Euro bei einem nicht gerade als tiefpreisig zu bezeichnenden Möbelhaus ist nun für sich genommen zur Eröffnung schon nicht gerade als Hammerangebot zu bezeichnen. Richtig für blöd verkauft fühlen muss man sich aber, wenn man sich die Mühe macht, das Kleingedruckte zu lesen, das mal locker ein Drittel der Gutschein-Fläche einnimmt. Die mickrigen 10 Euro gelten nämlich nicht auf
Und in allen anderen Abteilungen sind nebenbei noch alle Produkte folgender Firmen ausgenommen:
Ähm. Es sind neben den drei kompletten Abteilungen Produkte von nicht weniger als 115 Marken zuzüglicher aller rabattierten oder auch nur beworbenen Waren, die explizit vom Gutschein ausgeschlossen werden. Vielleicht hätte es sich angeboten, eher die zweieinhalb Artikel aufzuführen, für die der Mega-Gutschein gilt.
Nachdem sich der Gutschein schon als Reinfall herausgestellt hat, durften sich die lieben Stammkunden wenigstens über die angeblich exklusive Möglichkeit freuen, bereits zwei Tage vor der eigentlichen Eröffnung einkaufen. “Abseits jeden Rummels”, so das Versprechen.
Wie exklusiv dieses exklusive Event war, erfuhr man wenig später, wenn man die örtliche Tageszeitung aufschlug. Da lag die gleiche Einladung nämlich für einen anderen ausgesuchten, kleinen, exklusiven Kreis:
Ich bin mir nicht ganz so sicher, ob es die beste Grundlage für eine langandauernde Geschäftsbeziehung ist, wenn ein Unternehmen schon vor der Eröffnung versucht, seine Kunden derart zu verarschen.