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arguBlog

uwe-mantel.de

Happy birthday, Firefox

9. November 2005 um 08:05

9. November? Da war doch was…

  • 1848 wurde Robert Blum erschossen, was den Anfang vom Ende der Märzrevolution einleitete
  • 1918 wird gleich zwei Mal die Republik auf deutschem Boden ausgerufen
  • 1923 fand der Ludendorff-Hitlerputsch statt
  • 1938 gingen nicht nur Synagogen in Deutschland in Flammen auf (Reichskristallnacht)
  • 1989 fiel die Berliner Mauer
  • 2004 erschien Firefox 1.0

Längst bekannte Dinge “aufgedeckt”

22. September 2005 um 20:49

Symantec deckt Altbekanntes aufSchade, dass BILD-Redakteure nicht lesen können. Oder dass sie Texte, die sie lesen, nicht verstehen können. Oder dass sie Texte, die sie verstanden haben, mutwillig falsch widergeben. Was von den drei Dingen nun zutrifft, weiß ich nicht, aber dass eines zutreffen muss, zeigt sich heute wieder mal. Denn bei Bild.T-Online.de steht heute die Schlagzeile “Software-Schmiede Symantec deckt gefährliche Lücken auf!” mit dem Logo des Firefox. Warum das Schwachsinn ist? Weil es um den Threat-Report für das 1. Halbjahr ging. Und weil darin lediglich längst bekannte Lücken, die überdies - bis auf einige unkritische - bereits allesamt geschlossen wurden - aufgezählt werden. Die Aussage “Sicherheits-Report der Software-Schmiede Symantec deckt auf Firefox hat mehr brisante Lücken als Internet Explorer!” ist also schlicht falsch, denn wenn etwas geschlossen ist, dann ist es keine Lücke mehr. Und wenn man alle geschlossenen Lücken zählen wollte, dann würde wohl keine Software an einen Internet Explorer ranreichen. Im Artikeltext stehen dann sogar einige richtige Aussagen. Zum Beispiel auch, dass selbst Symantec, das sich sonst in diesem Report in Widersprüche nur so verstrickt, folgende Aussage macht:

Allerdings könne Mozilla die Schwachstellen schneller flicken als Microsoft.

Wie dann eine Aussage “Von einem Plus an Sicherheit kann hier also nicht die Rede sein.” seitens Symantec zustande kommt, ist nicht nachvollziehbar, genausowenig wie die völlig irreführende Überschrift von BILD. Aber das ist man ja gewohnt.

P.S.: Richtige Informationen über sicherheitsrelevante Bugs findet man natürlich wie immer bei Secunia. Für Firefox (less critical) und den Internet Explorer (highly critical)

Mal was zum Lachen: Microsoft versucht sich in Tabbed Browsing

10. Juni 2005 um 15:23

Wie sich die Zeiten ändern: Im November 2004 wollte uns Microsoft noch einreden, Tabbed Browsing bräuchte wirklich niemand, im März dieses Jahres kündigten die Herren aus Redmond dann aber plötzlich doch Tabbed Browsing für den kommenden IE 7 an. Und seit kurzem gibt es nun die MSN-Toolbar mit Tabbed Browsing-Funktion.

Der erste Versuch von Microsoft also, dem IE auch Tabs zu spendieren - was natürlich auch schon etliche andere Anbieter mit IE-Aufsätzen wie “Crazy Browser” oder “Maxthon” gemacht haben. Allerdings: Keiner implementierte es derart dillettantisch wie Microsoft. Nach einigen negativen Berichten über die Toolbar, musste ich sie einfach mal selbst ausprobieren - und ich muss sagen: Etwas derart unausgereiftes unters Volk zu werfen hätte ich nicht mal den Erfindern von Windows ME zugetraut.

Beim öffnen eines neuen Tabs fängt der ganze Browser - also wirklich samt Menüleisten zu flackern an als wäre alles zu spät. Selbiges passiert auch beim Schließen eines Tabs und beim Wechseln zwischen Tabs. Nun liegt es aber in der Natur der Sache, dass man beim sinnvollen Einsatz von Tabs ziemlich oft zwischen diesen wechselt, weshalb das den Entwicklern doch eigentlich mal hätte auffallen müssen…

Da der ganze Browser dann sowieso ständig blinkt und flackert fällt wenigstens nicht so sehr auf, dass die Tabs oben ihre Größe ändern, wenn gerade eine neue Seite geladen wird. Wenigstens kommt man nicht so oft in Versuchung, neue Tabs zu öffnen, denn der allgemein bekannte Mittelklick zum öffnen eines neuen Tabs funktioniert ebensowenig, wie das gleichzeitige Gedrückthalten der Strg-Taste. Stattdessen erwartet Microsoft von seinen Kunden, dass oben neben den Tabs ein Button angeklickt wird, mit dem jeder Link in einem neuen Tab ge�ffnet wird. Dumm nur: Sobald man in einen anderen Tab wechselt, vergisst die MSN Toolbar diese Einstellung gleich wieder, auch für die ursprüngliche Website.

Öffnet man nun mehr Tabs als in die Tableiste passen, so verkleinert die MSN Toolbar die einzelnen Tabs nicht etwa, sondern fügt Pfeile ein, mit denen man hin- und herscrollen muss - sehr prickelnd, zumal es keine Möglichkeit gibt, die Tabs umzusortieren.

Und noch etwas ist seltendämlich gelöst: Hat man sich dazu durchgerungen den oberen Button zu aktivieren, damit alle Links “im Hintergrund” geöffnet werden, dann sollte man doch eigentlich auch davon ausgehen, dass der Fokus bei der gerade geöffneten Seite bleibt. Doch weit gefehlt: Zwar wird die aktuelle Seite weiter angezeigt und die angeklickten Links im Hintergrund in neuen Tabs geöffnet, doch der Fokus geht dabei verloren - heißt z.B. dass man mit dem Mausrad nicht mehr weiter runterscrollen kann, ohne noch einmal in das Fenster zu klicken.

All diese Mängel sind mir jetzt übrigens aufgefallen, nachdem ich 5 Minuten mit diesem Schrott - und anders kann man es nicht nennen - gearbeitet habe. Fazit: Die Deinstallation ist schon im Gange und Microsoft muss noch viel, nein: sehr viel lernen, wenn sie sich mit ihrem IE 7 mit Tabbed Browsing-Funktion nicht zur absoluten Lachnummer machen wollen.

Der Werbetext zur MSN Toolbar lautet übrigens folgendermaßen:

Ever been frustrated managing all those open Internet Explorer windows? With tabbed browsing, you can switch between multiple web pages in a single window. You can even save your favorite web pages and open them all at once with a single click.

Erstmal schön, dass inzwischen selbst Microsoft diesem doch so sinnlosen unbrauchbaren Feature etwas abgewinnen kann. Doch wer wirklich diese Vorteile will, soll doch bitte einen aktuellen Browser verwenden, der das auch wirklich kann.

Your current browser is outdated

19. Mai 2005 um 16:16

Ja, Humor haben sie bei Netscape immerhin. Heute erschien die neueste Version 8.0 ihres auf der Mozilla-Technologie basierenden Browsers. Er beinhaltet die Möglichkeit auf die per se unsichere IE-Engine umzustellen. Nun könnte man damit ja versuchen zu werben. Die denkbar blödeste Strategie ist es dann aber, mit “unser Browser ist sicherer” zu werben. Besonders blöd, weil Netscape auf Firefox 1.0.3 aufbaut. Eine Version die bekanntlich einige durchaus kritische Sicherheitslücken beinhaltet. Da wirkt es schon ein wenig überheblich und schlicht dümmlich, wenn Netscape beim Aufruf der Seite netscape.com mit dem aktuellen Firefox 1.0.4, der die bekannten Sicherheitslöcher eben nicht mehr enthält, folgendes Bild anzeigt…

Your current browser is outdated
klicken, um das Bild in voller Größe anzuzeigen

Update: Netscape hat nach der Veröffentlichung nun doch noch bemerkt, dass sie da die ein oder andere Sicherheitslücke und sonstigen Bug übersehen hatten… Da freut sich der Anwender doch, wenn er nur Stunden nach der Installation gleich mal die nächste Version (8.0.1) aufspielen darf…

IE 7 mit unwichtigen Features

16. März 2005 um 21:41

Microsoft enthüllte heute einige Details über den kommenden Internet Explorer 7. Wie, IE 7? Sollte es doch gar nicht geben? Richtig, aber offenbar sieht man den Erfolg des Firefox in Redmond doch nicht ganz so gelassen wie man nicht müde wird zu betonen…

Die neuen Features sind übrigens: Tabbed Browsing, Unterstützung internationalisierter Domainnamen (IDN - also Umlautdomains), volle Unterstützung von .png-Bildern und ein integrierter RSS-Reader. Hm, da denken wir kurz nach und stellen verblüfft fest: Haben praktisch alle anderen Browser teilweise schon seit Jahren… Aber irgendwie putzig, wie Microsoft jetzt den anderen hinterherhechelt.

Stellt sich nur noch die Frage, was ein IE-Benutzer denn mit diesem “Tabbed Browsing” soll? Schließlich stellte der “Microsoft Security und Management Product Manager” (ja, er schimpft sich wirklich so) Ben English noch vor vier Monaten folgende tollkühne Behauptung auf:

“Es gebe viele andere Produkte die Funktionen bieten, die die Redmonder nicht in ihren Browser eingebaut hätten. Entscheidend sei aber, ob der Kunde diese auch brauche. Als Beispiel nannte English das Tabbed Browsing, das für Anwender des Internet Explorer unwichtig sei.”

Sollte der Mann also etwa einfach gelogen haben? Egal. Ärgerlicher ist da schon, dass auch im IE7 der CSS2-Standard weiterhin nicht voll unterstützt wird - was die Entwicklung des Internets weiterhin ausbremsen wird. Aber der Standard ist auch erst 6 Jahre alt und vom W3C-Konsortium verabschiedet, dem Microsoft selbst angehört, da kann man wirklich eine Implementierung nicht erwarten

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