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Kleine Rückblende… Im Herbst 2007 schrieb ich über das aufstrebende “Berufsbild Vox-Kochshow-Kandidat” am Beispiel der Kandidatin Laila, die erst beim “Perfekten Dinner” zu sehen war, später dann in der “Kocharena” und schließlich bei “Unter Volldampf”.

Abschließender Satz damals: “Und irgendeine Sendung wird Vox schon noch einfallen, wo man die Gewinner des “Perfekten Dinners” weiterbeschäftigen kann…”

Nicht dass ich mir jetzt prophetische Fähigkeiten nachsagen will, aber… Es ist soweit:

(mit Dank an Packer in den Kommentaren)

Das traurigste Bild in der aktuellen Finanzkrise gibt eigentlich der Wirtschaftssender Bloomberg ab, der doch eigentlich gerade jetzt in diesen ereignisreichen Zeiten zeigen könnte, was er kann. Doch dort hat man auch fast zwei Stunden nach Scheitern des 700 Milliarden-Rettungspakets in den USA noch gar nicht mitbekommen, dass es gescheitert ist.

Stattdessen wiederholt man derzeit eine Sendung namens “Kassensturz”, in der ebendieses Rettungspaket diskutiert wird, als wäre nichts gewesen. Und wir reden hier nicht vom Nachtprogramm, sondern von einer Zeit, in der die Börse in den USA immer noch geöffnet ist. Wenn man also um diese Zeit schon Konserven senden muss, dann sollte wenigstens mal irgendjemand überprüfen, ob das, was darin gesagt wird, nicht vielleicht schon längst überholt ist.

Und es geht ja noch weiter:

21:30 Uhr - Bericht von der Frankfurter Börse. “Obwohl der Rettungsplan im Wesentlichen unter Dach und Fach zu sein scheint”.  Nö.

Wäre ich völlig uninspiriert und bekäme den Auftrag, schnell ein Buch für einen Film über das Mafia-Milieu zu schreiben, würde mir ungefähr das einfallen: (Achtung, Spoiler, aber der Film ist ohnehin unglaublich voraussehbar…) Junger Türke will an Geld, schleimt sich bei Drogenboss ein, steigt auf, schwimmt im Geld, verlässt Frau + Kind und nimmt sich ne neue Frau, irgendwann fällt er beim Big Boss in Ungnade, soll seinen alten Freund umbringen, macht’s nicht, versteckt ihn, das geht schief, alle tot, Ende.

Und mehr ist den Autoren des Films “Chiko“, den wir gerade in der Sneak Preview erdulden mussten, auch nicht eingefallen. Ein Film ohne eine überraschende Wendung, der von Anfang an vorhersehbar ist und kein, aber auch wirklich kein Klischee auslässt. Dazu kommt noch, dass man sich bei den Dialogen offenbar von Erkan und Stefan inspirieren ließ. All das wäre ja noch zu ertragen, wenn der Film nicht auch noch vom NDR koproduziert worden wäre - und somit auch mit meinen Rundfunkgebühren.

Und müsste der NDR für jedes Fallen des Worts “Ficken” sowie für jede unnötige, übermäßige Gewaltdarstellung 1 Euro zahlen, müssten die Rundfunkgebühren wohl noch ein Stück weiter angehoben werden. Ist allerdings kein Wunder: Lady Bitch Ray alias Reyhan Sahin, die schon bei ihrer “Musik” durch ausgefeilte Wortakrobatik auffällt, spielt schließlich auch mit.

Auf dem Heimweg lief mir dann noch dieses Plakat über den Weg:

Ja, dann verwendet sie bitte für gutes Programm. Und spart euch die Förderung solcher völlig überflüssiger und pseudo-anspruchsvoller Filme. Denn momentan fühle ich mich vom NDR irgendwie voll gefickt, Alter. Um mal ein Fazit auf dem sprachlichen Niveau des Filmes zu ziehen.

Nach der Finanzkrise (anschauliche Erklärung siehe unten) nun auch noch eine Wirtschaftskrise? Unser Wirtschaftsminister hat sich aus aktuellem Anlass schonmal graue Haare wachsen lassen.

Oder soll das ein keckes blond sein?

Finanzkrise - wie funktioniert das eigentlich?

Ach so!